Basenji Standard

Als Rassestandard bezeichnet man die von Zuchtverbänden definierten und festgeschriebenen, charakteristischen Merkmale einer Rasse, die als Zuchtziel angestrebt werden. Der Rassestandard bezieht sich in erster Linie auf den Phänotyp [1]. Sein Ziel ist es, das Aussehen eines idealen Vertreters der dargestellten Rasse zu beschreiben. Rassestandards existieren nur für domestizierte Tierarten, wie etwa das Hauspferd, der Haushund, die Hauskatze, Zierfische.

Am 26.03.1964 wurde der Basenjis endgültigen durch die FCI (Fédération Cynologique Internationale) [2] anerkannt, die Publikation des gültigen offiziellen Standards FCI Nr. 43 war am 25.11.1999, veröffentlich wurde der Standard dann am 24.01.2000. Die offizielle Originalsprache des Standards ist englisch, ins Deutsche übersetzt wurde er von Franz Xaver und Noelene Scherl. Die FCI klassifiziert den Basenji in die Gruppe 5 - Spitze und Hunde vom Urtyp, Sektion 6 Urtyp, ohne Arbeitsprüfung.

Das Ursprungsland der Rasse ist das zentrale Afrika, als Patronatsland der Rasse gilt Gross-Britanien. Verwendet wird der Basenjis als Jagdhund und/oder Gesellschaftshund

Standard-Kurzbeschreibung von Noel Baaser (Basenji-Spezialzuchtrichterin seit 2009):

Der Basenji ist ein mittelgroßer Hund. Er hat eine nahezu quadratische Körperform, ist feingliedrig gebaut und hat verhältnismäßig lange Beine. Er kombiniert Kraft und Eleganz in einem harmonischen Körperbau. Der Brustkorb ist tief und bietet viel Platz für Lunge und Herz. Der Kopf mit ausgeprägten Stirnfalten, dunklen mandelförmigen Augen und Stehohren ist stolz auf einem langen Nacken getragen. Der Rücken ist kurz und fest. Die Rute ist hoch angesetzt, eingedreht und seitlich auf den Rücken liegend getragen. Gelenke und Pfoten sind feingliedrig aber kräftig. Der Basenjis bewegt sich mühelos und schnell. Das Fell ist kurz und seidig und gibt es in fünf Farbschlägen, immer kombiniert mit Weiß.

Allgemeines Erscheinungsbild:
Leichtgebauter, feinknochiger Hund mit aristokratischem Ausdruck, hochläufig im Vergleich zu seiner Körperlänge, immer ausgeglichen, aufmerksam und intelligent. Faltenreicher Kopf mit Stehohren, stolz auf einem gut geschwungenen Hals getragen. Das tief reichende Brustbein geht in eine deutliche Taille über, die Rute ist eng gerollt. Dies ergibt das Bild eines wohlproportionierten Hundes von gazellenartiger Anmut.

Wichtige Proportion:
Distanz vom Hinterhauptbein [3] bis zum Stop [4] etwas länger als vom Stop zur Nasenspitze.

Verhalten/Charakter (Wesen):
Bellt nicht, ist aber nicht stumm. Seine typische Lautgebung besteht aus einer Mischung von glucksendem Lachen und Jodeln. Bemerkenswert ist seine in jeder Weise grosse Reinlichkeit. Eine intelligente, unabhängige aber liebevolle und wachsame Rasse. Kann Fremden gegenüber reserviert sein.

Kopf:
Feine und reichlich vorhandene Falten bilden sich auf der Stirn, wenn die Ohren aufgerichtet sind; seitliche Faltenbildung wünschenswert, jedoch nicht übertrieben bis zur Wammenbildung. Falten bei Welpen deutlicher bemerkbar, aber bei dreifarbigen (tricolor) und schwarz/weißem Welpen aufgrund des Fehlens der Schattenbildung weniger deutlich erkennbar.

  • Schädel: Flach, gut ausgeformt und von mittlerer Breite, sich zur Nase hin verjüngend. Die seitlichen Schädellinien verjüngen sich allmählich zum Fang hin, wodurch sich eine saubere Backenlinie ergibt.
  • Stop [4]: Schwach ausgeprägt.
  • Nasenschwamm: Schwarz erwünscht.
  • Kiefer/ Zähne: Kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmässigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.
  • Augen: Dunkel, mandelförmig, schräg eingesetzt und in die Ferne gerichtet. Ausdruck ziemlich unergründlich.
  • Ohren: Klein, spitz, aufrecht und leicht kapuzenförmig, von feiner Struktur, ziemlich weit vorne auf dem Kopf angesetzt. Die Ohrenspitzen liegen näher zur Schädelmitte als der äussere Ohrenansatz.

Hals:
Kräftig und von guter Länge, ohne dick zu sein. Wohlgeformt und am Kehlansatz etwas voll, mit einem eleganten Bogen die Kammlinie betonend. Gut zwischen die Schultern gesetzt, unterstreicht er die stolze Haltung des Kopfes.

Körper:
Ausgewogen.

  • Rücken: Kurz, horizontal
  • Lendenpartie: Kurz
  • Brust: Tief reichendes Brustbein. Rippen gut gewölbt, tief und oval
  • Untere Profillinie und Bauch: Aufgezogen, eine deutliche Taille bildend

Rute:
Hoch angesetzt, wobei der gebogene hintere Rand der Keule über den Rutenansatz hinausragt; dies unterstreicht den ausladenden Eindruck der Hinterhand. Über der Wirbelsäule gut eingedreht und mit Einfach- oder Doppelrolle eng am Oberschenkel angelegt.

Gliedmassen:

  • Vorderhand: Die Vorderläufe sind gerade, mit feinen Knochen. Sie bilden bis zum Boden hin eine gerade Linie, wodurch sich eine mittelbreite Front ergibt.
  • Schulter: Gut zurückliegend, muskulös, nicht überladen
  • Ellenbogen: Gut am Brustkasten anliegend. Von vorne betrachtet bilden die Ellenbogen mit den Rippen eine Linie
  • Unterarm: Sehr lang
  • Vordermittelfuss: Von guter Länge, gerade und beweglich
  • Vorderpfoten: Klein, schmal und kompakt mit dicken Ballen, gut aufgeknöchelten Zehen und kurzen Krallen
  • Hinterhand: Kräftig und muskulös
  • Kniegelenke: Mittelmässig gewinkelt
  • Unterschenkel: Lang
  • Sprunggelenke: Tief stehend, weder ein- noch ausgedreht
  • Hinterpfoten: Klein, schmal und kompakt mit dicken Ballen, gut aufgeknöchelten Zehen und kurzen Krallen
Gangwerk:
Läufe werden mit flinkem, langem, ermüdungsfreiem und schwungvollem Schritt gerade nach vorne bewegt.

Haut:
Sehr geschmeidig.

Haarkleid

  • Haar: Kurz, glänzend und dicht, sehr fein
  • Farbe: Rein schwarz und weiss; rot und weiss; schwarz, lohfarben und weiss mit lohfarbenen "Melonenkernen" (kleine Abzeichen über den Augen), lohfarbenem Fang und lohfarbenen Backen (tricolor); schwarz; lohfarben und weiss (fula-black); gestromt (brindle): schwarze Streifen auf rotem Grund, je klarer die Streifen abgegrenzt sind, desto besser. Das Weiss soll an Pfoten, Brust und Rutenspitze sein. Weisse Läufe, Blesse und ein weisser Halsring sind fakultativ.

Grösse und Gewicht

  • Ideale Grösse: Rüden 43 cm Widerristhöhe [5], Hündinnen: 40 cm Widerristhöhe
  • Ideales Gewicht: 11 kg, Hündinnen : 9,5 kg

Fehler:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

Disqualifizierende Fehler:
Aggressive oder űbermässig ängstliche Hunde, Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstőrungen aufweisen, műssen disqualifiziert werden.

Nebenbemerkung:
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden. Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.

  • [1] Phänotyp: das Erscheinungsbild eines Organismus, er bezieht sich nicht nur auf Struktur und Form, sondern auch auf die Verhaltensmerkmale
  • [2] FCI: die Fédération Cynologique Internationale ist die Weltorganisation der Kynologie. Sie umfasst zurzeit 94 Mitglieds- und Partnerländer (nur ein Verband pro Land), welche ihrerseits eigene Ahnentafeln ausstellen und die Richter ausbilden. Zur Zeit anerkennt die FCI 346 verschiedene Rassen an und hat ihren Sitz in Belgien.
  • [3] Hinterhauptbein: Knochen, der den hintersten Abschnitt des Schädels bildet.
  • [4] Stop: der Übergang von der Nasenwurzel zur Schädeldecke etwa in Höhe der Augen bei Hund und Katze
  • [5] Widerrist: der erhöhte Übergang vom Hals zum Rücken bei Vierbeinern (Säugetieren)